Resynchronisationstherapie

Dr. Patrick Koppitz ist Spezialist für Resynchronisations-Schrittmacher. Bei der kardialen Resynchronisationstherapie werden durch drei Elektroden-Kabel der rechte Vorhof und beide Seiten der linken Herzkammer stimuliert.

Bei schwerer Herzschwäche bessern sich die Symptome manchmal trotz optimaler Medikation nicht. In diesen Fällen gibt es eine ergänzende Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden: die kardiale Resynchronisationstherapie, kurz CRT. Hierbei wird ein kleines Gerät in die Brustmuskulatur implantiert, das wie ein Herzschrittmacher funktioniert. Dieser besondere Schrittmacher stimuliert den Herzmuskel mit zwei Elektroden. Ist ein Patient an Herzschwäche erkrankt, liegt häufig nicht nur eine Beeinträchtigung des Herzmuskels vor: In vielen Fällen führt die Erkrankung zu einer erheblichen Störung der elektrischen Erregungsleitung, dem sogenannten Linksschenkelblock. Er sorgt dafür, dass der Herzmuskel nicht wie bei gesunden Herzen vom Reizleitungssystem stimuliert wird, sondern verzögert. Dies bedeutet, dass sich nicht alle Herzwandabschnitte gleichzeitig, also synchron, zusammenziehen. Hierdurch nimmt die Pumpkraft deutlich ab, da sich die verschiedenen Abschnitte der Herzkammerwand nicht mehr gleichzeitig, sondern zeitversetzt zusammenziehen. Das CRT-Gerät – Cardiac Resynchronization Therapy – unterstützt das Zusammenziehen des Herzmuskels durch elektrische Impulse von zwei Seiten der Herzkammer.

„Letztlich geht es bei dieser Therapie um die Verbesserung der Lebensqualität und Abnahme der Symptome bei Herzschwäche“, sagt Kardiologe Dr. Patrick Koppitz. „Die Symptome sind in aller Regel eine Belastungsluftnot, oft sogar Wassereinlagerungen in den Beinen und der Lunge.“ Hauptindikation für eine kardiale Resynchronisationstherapie ist also eine hochgradige Herzinsuffizienz mit gleichzeitig im EKG sichtbarem Linksschenkelblock und der daraus resultierenden asynchronen Herzaktion. Beim Linksschenkelblock handelt es sich um eine Reizleitungsstörung, die bei jedem dritten Herzschwächepatienten auftritt. Während bei normalen Herzen die Erregung der linken Herzkammer nicht mehr als 90 Millisekunden dauert, ist sie beim Linksschenkelblock um 120 Millisekunden, oft sogar um mehr bis zu 150 Millisekunden verzögert. Je größer die Verzögerung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient von der Behandlung profitiert. Eine weitere Indikation zur Resynchronisationstherapie ist gegeben, wenn durch einen zuvor eingesetzten Schrittmacher die Funktion der linken Herzkammer in ähnlicher Weise wie durch den Linksschenkelblock gestört ist. Dadurch, dass ein üblicher Schrittmacher das linke Herz über ein Elektrodenkabel im rechten Herzen stimuliert, entsteht oft das gleiche Problem wie bei einem Linksschenkelblock, denn die Erregung der linken Kammer verläuft „unnatürlich“. Wenn bei den Patienten eine Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche) verursacht wird, sollte der Schrittmacher „aufgerüstet“ werden. Dies bedeutet, dass ein zusätzliches Elektrodenkabel implantiert und der Schrittmachergenerator ausgetauscht wird. Der Eingriff ist in der Regel kaum belastend und ohne wesentliches Risiko durchführbar.

Vor der Implantation eines Schrittmachers muss sich der Patient entscheiden, ob der Schrittmacher auch als „Defibrillator“ wirksam werden soll. Da bei den Betroffenen die Herzleistung in der Regel deutlich eingeschränkt ist, haben sie ein erhöhtes Risiko eines plötzlichen Herztodes durch das Auftreten von Kammerflimmern, eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung. Schrittmachersysteme, die neben einer synchronen Erregung der linken Herzkammer auch einen elektrischen Schock zur Beendigung von Kammerflimmern abgeben können, sind in vielen Fällen die beste Option bei Herzleistungsschwäche und Linksschenkelblock. Vor dem Eingriff beraten unsere Experten jeden Patienten detailliert über die beste Wahl des für sie geeigneten Schrittmachers.